März 2008 Archive

Was ist das wichtigste beim Erstellen einer Webseite? Das Konzept. Und was gehört alles zum Konzept? Richtig: Ein vollständiges Konzept beinhaltet sinnvolle Überlegungen für Textauszeichnungen und für die Darstellung von Links. Warum ich gerade diese beiden Elemente hervorhebe? Weil manche Webseiten nerven.

Diese hier zum Beispiel. Links im Text sind nicht unterstrichen. Das allein ist noch kein Kardinalfehler, wenngleich es aus mehreren Gründen sinnvoll ist, Links zu unterstreichen. Wenn man sich dennoch entscheidet, es nicht zu tun, sollte man zumindest eine andere, deutliche Kennzeichnung für Links haben. Auf dieser Seite hier könnten das ja beispielsweise die blauen Wörter sein, oder?

inhalte.gif

Sind sie aber nicht. Links erkennt man auf dieser Seite erst beim Überfahren mit der Maus. Nun gut, nächster Versuch - sind die blauen Wörter also fett markierte Texthervorhebungen? Das sind sie wohl, allerdings ist die Frage, warum es auch noch andere fett markierte Wörter in der normalen Textfarbe gibt und warum die blauen Auszeichnungen auf keiner anderen Unterseite mehr verwendet werden...

Völlig wild wird es dann auf dieser Seite:

links.gif

Links hinter "Klicken Sie hier" plus einem Zeichen ( », eigentlich ein französisches Anführungszeichen), unter einem  Button, gefettet mit  öffnendem UND schließendem Anführungszeichen und nur gefettet. Wer blickt da noch durch?

Man mag das für marginal halten, aber genau solche Details stören den Nutzer und machen im Extremfall die Nutzung einer Webseite zum Glücksspiel.

Unsere Geschäftsführerin Friederike Länge wurde zur Leiterin der Stuttgarter Regionalgruppe der TEKOM gewählt. Die TEKOM ist der Berufsverband der Technischen Redakteure und unterhält 17 Regionalgruppen.

Vorschaubild für Vorschaubild für Friederike1.jpg

Diese dienen dem Austausch und der Weiterbildung und bieten die Möglichkeit, fachliche Kontakte aufzubauen. Friederike Länge hat sich u.a. auf die Anwendung von Informationsdesign in der Technischen Dokumentation spezialisiert. Wir finden, die Regionalgruppe hat eine gute Wahl getroffen! :)

 

Zumindest ist es ein echter Gag, eine hübsche Geschenkidee und überhaupt, Zotter schmeckt halt phänomenal. Also heute mal etwas Schleichwerbung für "Barrierefreiheit schmeckt":

http://www.zotter.at/340.html?&backPid=40&cHash=995de82d5c

Zu kaufen unter anderem beim Shopblogger.

 

 

UPDATE: Bitte die Kommentare beachten. Offenbar wird an der Webseite gerade wieder herumgeschraubt... Mittlerweile funktionieren alte Links wieder, führen aber auf die URL www.dwd.de, was auch nicht gerade optimal ist. Die Inhalte, die gestern noch da waren, sind nun wieder verschwunden. Unschön, immerhin wurde die neue Webseite schon reichlich in den entsprechenden Wetterforen besprochen...

 

 

Webseiten verändern sich ständig. Neue Inhalte, ein überarbeitetes Layout, mehr Navigationspunkte und neue Funktionen – all das ist Alltag. Der Deutsche Wetterdienst  (DWD) hatte schon sehr lange angekündigt, dass seine Webseite erneuert werden sollte. Die war in der Tat nicht besonders schön, erfüllte aber eine wichtige Funktion, und die recht gut: Mit wenigen Klicks die Warnungen des DWD übersichtlich anzubieten.

Nun ist es geschafft, die neue Webseite ist endlich online. Eingebunden in die Seite der übergeordneten Behörde, das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und auch an deren Layout angepasst. Hört sich gut an? Vielleicht. Ist aber nicht unproblematisch.

Was ist schiefgelaufen? Ein großer Fehler ist der Umgang mit der alten DWD-Webseite und damit mit all den Nutzern, die diese Seite in ihre Lesezeichen aufgenommen haben; mit allen Webseiten, die diese Seite verlinkt haben und mit allen Suchmaschinen, die diese Seite gespeichert haben. Warum? Weil man das hier niemals machen sollte...

dwd_fehler.gif

URLs sollten möglichst nicht verändert werden. Wenn es doch nötig werden sollte, dann muss ein Redirect erfolgen. Sicher, man könnte in diesem Fall argumentieren, dass die Seitenstruktur gewachsen ist, es neue Inhalte gibt und die alte Seite ( es handelt sich hier übrigens um die Seite mit den Wetterwarnungen!) in dieser Form einfach nicht mehr existiert. Allerdings: das sind Überlegungen, die VOR dem Relaunch einer so wichtigen und so stark frequentierten Seite wie der des Deutschen Wetterdienstes erfolgen müssen. Hier müssen Lösungen gefunden werden, die den Nutzern entgegenkommen. Es ist nicht sehr nutzerfreundlich, relativ einfache URLs wie http://www.dwd.de/de/WundK/Warnungen/index.htm

plötzlich zu

http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop/?_nfpb=true&_windowLabel
=T14600649251144330032285&_urlType=action&_pageLabel=
_dwdwww_wetter_warnungen_warnungen&WEEKLY_REPORT_VIEW=
false&TIME=x&SHOW_HEIGHT_SEL=true&MAP_VIEW=true&
MOVIE_VIEW=false&TABLE_VIEW=false&HEIGHT=x&SHOW_TIME_
SEL=true&STATIC_CONTENT_VIEW=false&WARNING_TYPE=0&
REPORT_VIEW=false&LAND_CODE=SU#WARN_MSG_ANCHOR


werden zu lassen...*

Ein Seiten-Relaunch verlangt dem Nutzer unter Umständen einiges ab. Ein neues Layout, neue Navigationsmöglichkeiten, eine andere Anordnung bereits gewohnter Elemente - all das erfordert eine gewisse Einlernzeit für den Nutzer, um mit der neuen Seite zurechtzukommen. Dem kann man entgegenwirken, wenn man die neue Seite so strukturiert und gestaltet, dass sie der Erwartungskonformität entspricht und dem Nutzer die Umgewöhnung erleichtert. Ansätze dafür sind bei der DWD-Webseite durchaus vorhanden: Inhalte sind gruppiert und deutlich voneinander abgegrenzt:

dwd_übersicht.gif


Die Navigationsstruktur hingegen ist nun nicht mehr so leicht zu durchschauen. Eine ellenlange Navigation über zwei Zeilen, bei der einzelne Bereiche nicht so deutlich gruppiert sind – so haben alle Navigationspunkte die gleiche Wertigkeit, obwohl sie verschiedenen Nutzergruppen zuzuordnen sind.

Die Inhalte sind insgesamt wesentlich umfangreicher geworden. Dabei besteht oft die Gefahr, unübersichtlich zu werden. Eine grundsätzliche Hürde bei der Strukturierung von Webseiten liegt darin, ein gutes Konzept zu erarbeiten. Dazu gehört eine gründliche Sichtung der Inhalte, die auf der Webseite angeboten werden sollen, ihre sinnvolle Kategorisierung und Gruppierung und auch, Inhalte gegebenenfalls zu kürzen oder ganz zu streichen. Nicht jede Information, die ein Unternehmen bereithält, ist für den Nutzer relevant. Andersherum kann es vorkommen, dass interessante Informationen nur noch schwer gefunden werden, weil sie sich nicht eindeutig einer Kategorie zuordnen ließen und nun unter Themen zu finden sind, wo der Nutzer sie zunächst nicht vermuten würde.

Apropos nicht vermuten – man sollte eigentlich annehmen, dass ein Webseiten-Relaunch zu einer moderneren und professionelleren Optik führt (wer die alte DWD-Seite kannte, wird wissen, was ich meine). Sicher, professioneller sieht sie jetzt schon aus. Aber moderner? Bilder mit abgesoftetem Rand sind weder besonders hübsch noch besonders modern. Auch sonst wirkt die Seite nicht gerade sonderlich frisch. Teilweise ist das natürlich dem Rahmen geschuldet - die Umgebung der Ministeriums-Seite, das hier verwendete Content Management System. Dass layouttechnisch mehr möglich ist, zeigt jedoch gerade die Webseite des BMVBS, die ein deutlich moderneres Design hat.

Es gibt noch eine ganze Reihe an Kleinigkeiten, die den Relaunch der DWD-Seite nicht gerade zu einem Meisterstück machen - nicht valides HTML, inkonsistente Darstellung einzelner Bereiche (Wegfall der Navigation auf Unterseiten), ungewöhnliche Navigationsmöglichkeiten innerhalb der Portlets und deren inkonsistentes Aussehen:

portlet.gif

Einige dieser Kästen besitzen einen Button, der die gleiche Funktion hat wie das [mehr] unter den Texten; allerdings haben nicht alle Kästen diese Buttons. Ruft man diese Funktion auf, werden die Inhalte im mittleren, dem Inhaltsbereich angezeigt und haben nun rechts oben einen neuen Button, mit dem diese Inhalte wieder geschlossen werden können. So gelangt man zur vorherigen Seite zurück.

Fazit: Neu ist nicht immer besser. Ein durchdachtes Konzept sorgt von Anfang an für eine professionelle Herangehensweise. Probleme wie die fehlende Redirection von Links treten so gar nicht erst auf. Noch besser ist es, wenn Usability-Maßnahmen den Relaunch der Webseite begleiten. 

 

* Umbrüche manuell eingefügt, die URL sprengt den Rahmen... ;)

Zufällig entdeckt: ein gewisser Jürgen warf uns ein Stöckchen zu. Die Aufgabe lautet:

  • Nimm das erste Buch in deiner Nähe, das mindestens 123 Seiten hat
  • Öffne das Buch auf Seite 123
  • Finde den 5. Satz
  • Poste die nächsten 3 Sätze
  • Wirf das Stöckchen an 5 Blogger weiter (das ignoriere ich jetzt mal, weil ich mit Kay Nehm und seiner Abneigung gegen Kettenbriefe sympathisiere...)

Ich sitze zufällig neben dem Bücherregal, also bitte:

"Die Angabe der E-Mail Adresse ist nur für den Community-Betreiber von großer Bedeutung, da darüber direkt mit den Mitgliedern Kontakt aufgenommen werden kann. Sie entscheiden als Community-Manager, wie viele Nachrichten pro Mitglied erlaubt sind. Eine Unterteilung nach Art des Mitglieds (Standard, Premium, etc.) ist bei einigen Community-Software Lösungen integriert."

Das ist aus "Community-Marketing Management" von Frank Mühlenbeck und Klemens Skibicki.
Das wäre erledigt :)

Weizenbaum, einer der bekanntesten Informatiker und Kulturkritiker unserer Zeit, starb 85jährig am 5. März in Berlin. Als kleine Reminiszenz hier ein deutsches Eliza-Programm:

   http://www.med-ai.com/models/eliza.html.de

Weizenbaum in der Wikipedia:

   http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Weizenbaum

 

Gebäudeautomatisierung soll Häuser zu intelligenten Häusern machen. Ein Weg, dem Benutzer die Bedienung zu erleichtern, ist Sprachsteuerung - eine Chance gerade für blinde und andere behinderte Menschen. Sprachsteuerung ist aber durchaus mit Tücken verbunden. Deshalb sollten sich CeBIT-Besucher morgen (4.3.) ab 14 Uhr auf der High-Tech-Messe nicht entgehen lassen, wie blinde Schüler Sprachsteuerungen testen. Die komplette Pressemeldung mit allen Infos gibt es hier.

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