April 2009 Archive
In vielen Online-Foren ist man zur Zeit entsetzt: Tena, eine Firma, die sich dem diskreten Umgang mit der Blasenschwäche gewidmet hat, macht gerade Fernsehwerbung. Das allein ist ja noch kein Aufreger, aber darin ist offenbar die Rede von, sinngemäß, "über 30 sein und dank Tena active trotzdem noch am Leben teilnehmen können". Das ist ziemlich unverschämt, und ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, die anvisierte Zielgruppe zu verärgern.
Wenn man jetzt schon mit 30 Jahren ein Senior ist für die Werbung, kann es eigentlich nur noch abwärts gehen. Denn mit Senioren hat nicht nur die Werbung so ihre Schwierigkeiten. In Ausgabe 4/09 der Zeitschrift brand eins sagt Per Breuer von der Unternehmensberatung Roland Berger:
Und das, obwohl die Kaufkraft der über 50jährigen (die im Übrigen mit dem Begriff "Senior" auch noch ein Problem haben) bei über 700 Milliarden Euro jährlich liegt, so brand eins. Ein wichtiger Tenor des Artikels ist eine Erkenntnis, die Verfechter der Barrierefreiheit seit Jahren zu vermitteln versuchen: Was ältere Leute einfach und gut finden, das kommt auch anderen Zielgruppen zunutze. Zum Beispiel in der Technik: was leicht zu bedienen ist, das finden alle gut.
Es ist schon allein aufgrund der demografischen Realität notwendig, mehr über Einfachheit und Verständlichkeit nachzudenken. Aber nur, weil wir alle immer älter werden, heißt das nicht, dass wir mit 30 schon alt sind. Also, Tena: vielleicht noch mal Hausaufgaben machen.
Wenn man jetzt schon mit 30 Jahren ein Senior ist für die Werbung, kann es eigentlich nur noch abwärts gehen. Denn mit Senioren hat nicht nur die Werbung so ihre Schwierigkeiten. In Ausgabe 4/09 der Zeitschrift brand eins sagt Per Breuer von der Unternehmensberatung Roland Berger:
"Die Welt der Alten ist gefühlt noch weit weg. Unternehmen probieren vielleicht mal etwas aus; dann kommt letztlich nur so etwas wie ein klobiges Seniorenhandy heraus, das keiner kauft. So gibt es keine guten Vorbilder, also auch keine Nachahmer. Am Ende herrscht weitgehend Stillstand."
Und das, obwohl die Kaufkraft der über 50jährigen (die im Übrigen mit dem Begriff "Senior" auch noch ein Problem haben) bei über 700 Milliarden Euro jährlich liegt, so brand eins. Ein wichtiger Tenor des Artikels ist eine Erkenntnis, die Verfechter der Barrierefreiheit seit Jahren zu vermitteln versuchen: Was ältere Leute einfach und gut finden, das kommt auch anderen Zielgruppen zunutze. Zum Beispiel in der Technik: was leicht zu bedienen ist, das finden alle gut.
Es ist schon allein aufgrund der demografischen Realität notwendig, mehr über Einfachheit und Verständlichkeit nachzudenken. Aber nur, weil wir alle immer älter werden, heißt das nicht, dass wir mit 30 schon alt sind. Also, Tena: vielleicht noch mal Hausaufgaben machen.
Als Informationsdesignerinnen beschäftigen wir uns natürlich auch mit Icons und ihren Bedeutungen. Andere anscheinend nicht. Denn wär käme auch bei diesem Icon auf den Gedanken, es könnte sich hierbei um eine Vorschau handeln?
Auch wenn ich lieber nicht über sehgeschädigte Autofahrer nachdenken möchte - dieser Heise-Artikel führt ein paar Zielgruppen auf, die bei der neuen Online-Variante des Formulars für die Abwrackprämie leider vergessen wurden. Mal wieder, muss man wohl sagen - denn barrierefreie Formulare sind immer noch keine Selbstverständlichkeit. Doppelt unangenehm ist, dass es sich um ein Angebot einer Behörde handelt. Und die haben eigentlich bestimmte Richtlinien in Bezug auf Barrierefreiheit zu erfüllen. Dass dies nicht immer so klappt, darüber hat das Perl-Blog vor einiger Zeit schon ausführlich berichtet.