Trixy Freude: Februar 2008 Archive

Serifenschriften sind im Netz nicht grundsätzlich schlecht, es gibt Regeln für die Formatierung von Telefonnummern, und es existieren mehr  Möglichkeiten der Textauszeichnung als Fettung. Das alles überrascht Sie nicht? Dann haben Sie zumindest grundlegende Typografie-Kenntnisse und wissen, wie man die auf das Web anwendet. Leider sind Sie damit auch eine Ausnahme.

Zu viele Webseiten nutzen zu wenige Möglichkeiten, Text typografisch korrekt aufzubereiten. Darüber schreibt Günter Schuler in der Macwelt. Der Artikel erklärt, was geht und was man besser vermeidet. Er bietet sowohl Tipps für Einsteiger als auch Argumentationshilfen für Fortgeschrittene, die ihren Kunden die Sinnhaftigkeit zurückhaltender Web-Typografie nahebringen müssen und trotzdem keine langweiligen Textwüsten anbieten wollen.

Interaktion von Telefonhotlines, auf den Alltag übertragen...


Er gilt immer noch als Usability-Guru: Jakob Nielsen ist ein Urgestein der Usability-Forschung. Man kann sich um viele seiner Vorschläge und Konsequenzen streiten, die er aus den Ergebnissen seiner Forschung zieht; die Ergebnisse selbst jedoch sind in der Regel treffend. In einem Interview mit dem do-it Magazin betont Nielsen jetzt erneut eine der Grundregeln des nutzerzentrierten Gestaltungsprozesses:

Wo soll ich als Seitenbetreiber Usability-Testing implementieren?

Nielsen: Idealerweise so früh wie möglich. Aus meiner Sicht sollte man bereits mit Userbefragungen
beginnen, bevor der erste Entwurf erstellt wurde. Aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt bringt die Implementierung
von Tests schnell Erfolge. Gerade bei den ersten Tests wird der Erfolg besonders groß sein, wenn Sie die größten
Dummheiten aus ihren Sites entfernen.

Auf die Frage, was denn das für "Dummheiten" seien, antwortet Nielsen:
Schlechte Suche, schlechte Navigation und schlechter Inhalt, wobei die Optimierung des Inhalts das wichtigste 
Kriterium ist. Die beste Navigation nützt nichts, wenn der Inhalt die Fragen des Users nicht beantwortet. Sehr viele
Seiten schaffen es nicht einmal, ihre Produkte richtig abzubilden. Wenn ich auf ein Foto klicke, erwarte ich dahinter
ein größeres Foto. Ein richtig großes. Ein Bildschirm füllendes Foto oder noch größer. Ich habe doch schließlich
danach gefragt. Solche einfachen Dinge erzähle ich seit zehn Jahren und ich muss sie heute immer noch
erzählen.


Es ist zwar schon einiges besser geworden - Usability ist nicht mehr überall ein Fremdwort. Dennoch hat Nielsen recht, es sind beinahe immer die gleichen Dinge, die man erklären muss und immer noch die gleichen vermeidbaren Fehler, die gemacht werden. Gerade die Darstellung von Bildern im Netz ist ein Problem, das allerdings oft auch in der Entscheidung der Unternehmen beruht, keine professionellen Fotos machen zu lassen und/oder kein Bildmaterial in entsprechenden Auflösungen und Größen anbieten zu können. Hier liegt noch Optimierungspotenzial.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: die folgende Geschichte, nachzulesen im Wikimedia Blog, ist eindeutig kein Fall von Informationsdesign. Sie hat aber mit Informationen zu tun, vor allem jedoch mit dem - offenbar weit verbreiteten - fehlerhaften Verständnis davon, wie die Wikipedia eigentlich funktioniert.

Es geht um einen Fernsehabend mit "Wer wird Millionär", der 500.000 Euro-Frage und dem Vertrauen der Zuschauer darin, dass die Wikipedia schon die richtige Antwort parat habe. Und genau das war das Problem. Aber ich will die Spannung erhalten: Nachzulesen ist alles unter dem geheimnisvollen Titel "Die WMF-WWM-Verschwörung."

Viel Spaß :)
"Einfach für alle", die Webseite der "Aktion Mensch-Initiative für ein barrierefreies Web", führt aktuell eine Umfrage zu Barrieren im Web 2.0 durch. Konkret sind damit mögliche Schwierigkeiten für behinderte Menschen gemeint, das Mitmachnetz zu nutzen.

Die Online-Umfrage läuft noch bis zum 6. Februar, Teilnehmer werden noch gesucht. Die Fragen werden als reiner Text, in Gebärdensprache und vorgelesen angeboten.

Bitte weitersagen!